Am 21. Februar feiern die Sylter ihr Nationalfest Biike. In ganz Nordfriesland lodern an diesem Tag über 60 Feuer. Als jahrhundertealtes Brauchtum hat es die Biike in die Liste des immatieriellen Kulturerbes der UNESCO geschafft. Die Ursprünge dieser Feuer liegen in grauer Vorzeit – als Opfergabe sollten die Flammen die Götter gnädig stimmen und den Winter vertreiben. Im 17. und 18. Jahrhundert wurden an diesem Tag die vielen Männer verabschiedet, die zu dieser Jahreszeit auf Walfang in den hohen Norden aufbrachen. Nicht aus Abenteuerlust, sondern getrieben von der blanken Not. Das erinnert mich daran, dass die heutigen Zeiten nicht so schlimm sind, wie sie mir vorkommen.
Heutzutage eignet sich das Fest vorzüglich, um als Programmpunkt für die eventverwöhnten Sylt-Touristen aufgenommen zu werden. Traditionell gibt es Grünkohl zur Stärkung. Danach geht der Zug mit Fackeln zum Platz des Biike. Dort stehen Einheimische und Gäste, jung und alt, einträchtig vereint ums Feuer und genießen Reden auf Platt und Hochdeutsch, außerdem Glühwein und Bier – ausnahmsweise zu zivilen Preisen. Alle warten darauf, dass der mittig platzierte Pfahl mit der Tonne umfällt. Der Zeitpunkt des Umfallens steht symbolisch dafür, wie lange der Winter noch andauert und wie der Sommer wird. Früher war das Fass gefüllt, heute ist es leer – aus Umweltschutzgründen. Was früher in dem Fass war? Das kann uns keiner beantworten – Werner mutmaßt kostbaren Waltran…
Uns hat die Biike super gefallen! Wir haben lange ausgehalten und dass es angefangen hatte zu regnen, haben wir erst auf dem Rückweg zum Hotel gemerkt. Biike versäumt? Macht nichts, gleichnamiger Schnaps von Gosch wärmt jederzeit von innen.








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