Das Wichtigste: unsere Erwartungen wurden voll erfüllt! Die schlanke Erreichbarkeit von offenem Meer und Nationalpark Wattenmeer war ideal für kilometerlange Spaziergänge. Die naturbelassenen Streifen mit hohen Dünenlandschaften erwecken den Anschein von Unberührheit, der nur von gutgemeinten Schildern desillusioniert wird. Ok, die Sonne hätte etwas mehr scheinen können. Aber der Weg am Roten Kliff hatte im Nebel eine ganz besondere Stimmung, auch wenn die Aussicht von der Düne Uwe – mit 52,5 Metern der höchste Punkt auf Sylt – dadurch begrenzt war. Uns erscheint die Jahreszeit ideal für einen Aufenthalt auf einer Nordseeinsel – kühl, wild und (relativ) einsam. Wir mochten uns nicht vorstellen, wie sich im Sommer auf den Straßen die SUV Stoßstange an Stoßstange bewegen…
Auf der Suche nach ursprünglichen Ortschaften wurden wir dagegen nicht fündig. Nur in Keitum konnten wir den ehemaligen Charme erahnen. So muss es einmal ausgesehen haben! Bei näherer Betrachtung stellen sich die Gebäude als Fassaden für Boutiquen und Restaurants heraus, bestenfalls als Museen. Wie auch in den anderen Sylter Orten: Viele Ferienhäuser, außerhalb der Saison menschen- und seelenlose Hüllen. Hollywood on island. Dazu passt, dass sich Finanzminister Lindner und seine Frau – trotz Kirchenaustritts – die wunderbare romanische Kirche St. Severin in Keitum als Kulisse für Ihre Hochzeit aussuchten. Das einzige, was uns wundert – warum sind die Straßen eigentlich genauso marode wie in Dortmund oder anderswo in Deutschland (außer in Bayern)? Haben Andy Scheuer oder Markus Söder etwa in der Vergangenheit versäumt auf Sylt Urlaub zu machen?
Für all das kann die Insel überhaupt nichts. Hier konnten wir herrlich abspannen und der Abschied fiel uns schwer. Wir sind überzeugt – Sylt ist die wirkliche Schöne und Reiche und auf jeden Fall eine Reise wert!









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