Es geht zu einem Sehnsuchtsort – der Wüste Sahara. Von der hat Marokko ein kleines Stück, aber die meisten dieser Saharagebiete bestehen aus Bergen, Stein und Geröll. Auf dem Weg dorthin stimmt uns Aït-Ben-Haddou atmosphärisch ein, der ehemalige Hauptort eines Berberstammes und UNESCO-Weltkulturerbe. In der Kasbah aus Lehmbauten wurden Filme gedreht wie Indiana Jones oder Gladiator, der Ort ist perfekt als Wüstenkulisse!

Von Mhamid, dem letzten Ort mit Straße fahren wir mit Jeeps rund 50 Kilometer zu einem Zeltcamp im Wüstengebiet Erg Chebbi, die gut bewachte Grenze zu Algerien im Süden ist nur 70 Kilometer entfernt. Bei dieser Autotour müssen die Bandscheiben stabil sitzen und besser, man hat vorher nicht viel gegessen. Erg Chebbi ist das größte zusammenhängende Sandwüstengebiet Marokkos mit bis zu 150 Meter hohen Dünenkämmen. Klettert man auf eine Düne, stellt man fest, dass hier einige Zeltcamps aufgebaut sind. Wen wundert es – von dieser Sandwüste hat Marokko nicht viel, aber viele Touristen wollen dort sein.

Wandern in den Dünen ist nicht einfach. Auf dem Grat rutsche ich mal nach rechts und mal nach links. Bergauf ist auch nicht einfach – ein Schritt hoch und schon rutsche ich wieder zwei Schritte runter. Am besten geht es mit Anlauf und Schnelligkeit – wenn die Kraft reicht. Runterlaufen gelingt dagegen mühelos und macht großen Spaß. Wer nicht laufen will, mietet ein Dromedar von den Nomaden und lässt sich sanft durch die Dünen schaukeln.

Nur eine Übernachtung in dem komfortablen Zelt und eine Dünenwanderung zum Sonnenaufgang. Und schon geht es mit dem Jeep zurück in die Zivilisation. Hat sich das Wüstenfeeling denn bei mir eingestellt? Ich rieche an dem Hemd, das ich während des Aufenthalts in der Wüste angehabt habe und meine, diese besondere Mischung von Sand und Sonne noch zu riechen. Aber nein, eigentlich war es mir zu kurz, zu dicht an der Zivilisation und zu viele Touristen wie ich. Vielleicht nehme ich das nächste Mal ab Zagora das Dromedar, für einen echten Karawanentrip über 52 Tage bis nach Mali.

Avatar von Christina Rasokat

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