Ich war noch nie im Saarland, und wo der Hunsrück liegt, davon hatte ich überhaupt keine Vorstellung. Ausgerechnet im November bietet der Wanderleiter August Becker für den DAV, Sektion Hameln acht Tageswanderungen mit Standort in der Jugendherberge im Kurort(!) Weiskirchen an. Nur die Harten kommen in den Garten! Wie hart es tatsächlich war, sollten die zehn wagemutigen Wandernden noch merken.

Die insgesamt 111 Saar-Hunsrück Traumschleifen – allesamt Rundwanderwege – sind Premium und das nicht nur auf dem Papier. Hochwald-Pfade, Panoramawege, ausgedehnte Feuchtwiesengebiete, Streuobstwiesen und die Saarschleife bieten Touren für jeden Anspruch in scheinbar unberührter Natur. Nur der Biber darf hier Dämme und Burgen bauen. Hat man den Ausgangspunkt einer Tour gefunden, ist es praktisch unmöglich, die Route zu verlieren. Die Wege sind ausnehmend gut präpariert – nur dass sie im November oft unter Wasser sind. Ich liebe Matschwandern! Wir hatten wirklich jedes Wetter, sogar knackige Kälte und ein Schneesturm waren dabei.

August schaffte das Unmögliche, die Laune der Wandernden selbst bei Dauerregen hochzuhalten und mit einer Variation der Längen auch die besser Konditionierten auf ihre Kosten kommen zu lassen. Im Gemeinschaftsraum (nur für uns!) konnten unsere Klamotten über Nacht versuchen zu trocknen und wir das Erlebte bei Wein oder Bier verarbeiten.

Unterm Strich hatten wir eine mega gute Wanderwoche. Von der Jugendherberge zum Hammerpreis hatte ich ohnehin nichts erwartet. Und der (Nicht-wirklich-)Kurort Weiskirchen entschädigte uns in seiner Bäckerei Louis mit einer Qualität der Backwaren und Freundlichkeit der Mitarbeitenden, die bundesweit ihresgleichen sucht. Also, auf zum Wandern in den Hunsrück!

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